SSA Online Schulung für Ausbilder

 Die englische Damensattel-Vereinigung „Sidesaddle Assiociation“ (SSA) besteht seit 47 Jahren und hat ein eigenes Ausbilder-System: Den  C-, B- bzw. A-Instructor. Durch Roger Philpots  weltweite Aktivitäten in der Verbreitung des modernen Damensattel-Reitens, reisten und reisen Damensattel-Reiter und -Ausbilder nach England, um dort ihre Prüfung zum Damensattel-Ausbilder abzulegen. So wundert es nicht, dass bei der SSA-Instructor-Schulung Anfang März 64 Teilnehmer aus 10 verschiedenen Ländern dabei waren.

Zunächst erörterten Fiona Everall und ihre Tochter Anne, was der Ausbilder bei der „ersten Reitstunde im Damensattel“ alles beachten sollte: In einem vorausgehenden Gespräch die Erfahrungen im normalen Sattel, die körperliche Fitness aber auch die angestrebten Ziele des Einsteigers erfragen und in einer kurzen Theorieeinheit (sie machen es in Form eines Booklets) die Themen „Basic Position“, Auf- und Absitzen und Sicherheitssitz besprechen. Natürlich immer rechts herum anfangen, am besten nebenher gehen, auf die rechte Fußspitze und den „Forward-Position“-Sitz achten.

Als nächstes besprach Claire Lewis die Wichtigkeit eines dem Pferd und der Reiterin passenden Sattels: „Perfect is tricky“- aber Pads helfen, es dem Pferd komfortabel zu machen und den Reiter in der richtigen Position sitzen zu lassen. Dazu zeigte sie verschiedene Sättel auf einem Sattelbock und wie verschieden gebaute Reiter aufgrund ihrer Anatomie / Beinlänge dort gut oder weniger gut hinein passen bzw. sich der Sattel für ein und die gleiche Reiterin eher für Dressur oder Springen eignet. Bei einer zusätzlichen Polsterung am Jagdhorn muss unbedingt beachtet werden, dass der Steigbügel noch auslöst! Die exemplarisch gezeigten Pads ersetzten natürlich keinen vom Sattler angepassten Sattel!

Welche Vorbereitungen zu treffen sind, wenn ein Reitschüler das erste Mal an einem Wettkampf teilnimmt, war das Thema von Charlotte Parkin. Sie gab Tipps z.B. eine Competition-Checklist zu erstellen, sich Equipement zunächst zu leihen, auf gut sitzende (bequeme) Kleidung zu achten, Lederzeug und Kleidung sollten sauber sein, das Habit entsprechend „anzupassen“, einen „Safety Hat“ (Reithelm) zu tragen, das Auf- und Absitzen mit Apron (Reitschürze) mit dem Helfer zu üben und auf ausreichende Fitness bei Reiter und Pferd zu achten. Wenn man ohne Helfer anreist, ist es ratsam, vorher mit anderen Damensattelreiterinnen Kontakt aufzunehmen um vor Ort Unterstützung zu haben.

Die reiterliche Fitness auch ein Aspekt des vierten Vortrags, gehalten von Fran Penn, die über die Wichtigkeit des Ausbilders bei der National Show referierte. Die National Show geht über vier Tage, da ist die körperliche Fitness entscheidend. Denn wenn der Reiter – wegen körperlicher Müdigkeit-nicht mehr in der „Basic-Position“ sitzen kann und in eine „backward position“ kommt, wird auch das Pferd schnell „tired and sour“. Neben der Empfehlung für alle Wetteroptionen gewappnet zu sein (viele Prüfungen der National Show am ersten Augustwochenende in Addington finden draußen statt - oft mit extrem viel Sonne - aber manchmal auch im Dauerregen, gab es die Kurzversion: PPE = Plan - Practice and Enjoy (Planen, Üben und Genießen).

Das ist sicher ein sehr guter Plan für alle (nicht nur) Damensattel-Veranstaltungen - weltweit.

 

Bettina Grahner

März 2021

 

RID Reiten im Damensattel e.V.

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